Wie wirkt Rattengift?
Heute gebräuchliches Rattengift enthält meistens gerinnungshemmende Substanzen, die das Tier innerlich verbluten lassen. Dabei wirken diese Mittel sehr langsam und zeitverzögert, je nach verwendetem Giftstoff erst nach bis zu 48 Stunden.
So können die intelligenten Ratten keinen Zusammenhang zwischen dem Gift und dem Tod eines Tieres erkennen. Zu beachten ist auch, dass Ratten zunehmend Resistenzen gegen verschieden Giftstoffe bilden.
Das macht den Einsatz von Rattengift schwierig. Am besten beauftragen Sie damit einen Kammerjäger. Nur er darf alle Arten von Rattengift einsetzen und weiß auch, wie und wo er dies am effektivsten tun kann.
Ich habe Rattengift im Keller, darf ich es noch verwenden?
Von der Anwendung älterer Giftstoffe ist unbedingt abzuraten. Es ist durchaus möglich, dass dieses Gift entweder aufgrund eines Verbots gar nicht mehr verwendet werden darf oder nur noch von Menschen mit einem Sachkundenachweis, wie zum Beispiel Kammerjäger. Vielleicht ist das Gift aus verschiedenen Gründen auch nicht mehr vollständig wirksam.
Bei älterem Rattengift steigt auch die Gefahr, dass die vorhandenen Ratten dagegen eventuell resistent sind, nicht aber Ihre eigenen oder in der Nähe wohnenden Haustiere. Mit einem solchen Gift gefährden sie unter Umständen viele Tiere, ohne dass Sie davon auch nur den geringsten Nutzen hätten.
Gibt es unterschiedliche Arten von Rattengift?
Zum einen kann Rattengift in unterschiedlicher Form angeboten werden, zum anderen sind verschiedene Wirkstoffe im Handel erhältlich.
Viele dieser Giftstoffe dürfen nur von Profis, also Menschen mit Sachkundenachweise wie einem Kammerjäger, eingesetzt werden. für Laien zugelassen sind nur wenige Wirkstoffe, wie zum Beispiel Warfarin, Chlorophacinon oder Coumatetralyl.
Das heißt jedoch nicht, dass diese Gift ungefährlich wären, es ist immer größte Sorgfalt im Umgang damit erforderlich. Alle anderen Giftstoffe sollten Sie gar nicht selbst verwenden. Die verschiedenen „Darreichungsformen“ haben durchaus ihre Berechtigung.
Sie sind für die unterschiedlichen Einsatzorte des Rattengifts konzipiert. Haferflockenköder werden von vielen Ratten recht gut angenommen und darum sehr gern verwendet. Ähnlich verhält es sich mit den leicht zu dosierenden Pelletködern.
Pastenköder eignen sich zum Beispiel für relativ trockene Orte wie Dachböden, da sie dort von den Ratten als Flüssigkeitsersatz gesehen werden. Köderblöcke quellen nicht so schnell auf wie etwa Haferflockenköder, daher können sie gut in Kellern oder anderen eher feuchten Bereichen verwendet werden.
Wie funktioniert ein so genannter Kontaktköder?
So genannte Kontaktgiftköder wie Kontaktgel oder -pulver sind mit äußerster Vorsicht zu verwenden. Zwar ist die Wirksamkeit schon gegeben, wenn die betreffende Ratte in Kontakt mit dem Gift kommt, nicht erst beim Verzehr, aber das Gleiche gilt natürlich auch für andere Tiere.
Diese Art von Rattengift eignet sich daher nur für Innenräume zum Beispiel für Mauerdurchbrüche die zu den Nistplätzen der Ratten führen. So gelangt es recht zuverlässig auf das Fell der durchschlüpfenden Tiere.
Folgen diese ihrem natürlichen Putzreflex, dann nehmen Sie das Gift aus und verenden.
Wo kann ich Rattengift kaufen?
Die gängigsten Arten von Rattengift können Sie in einem Baumarkt oder im Gartencenter kaufen, aber auch im Internet bestellen. Achten Sie beim Kauf nicht nur auf einen möglichst günstigen Preis, sondern auch darauf, ob das Gift leicht und vor allem sicher zu verwenden ist. Auch sollte eine genaue Anwendungsbeschreibung vorhanden sein.
Wie und wo sollte ich Rattengift auslegen?
Der Umgang mit Rattengift ist nicht ganz ungefährlich und nicht jedes Gift darf von Laien verwendet werden. Informationen darüber finden Sie auf der jeweiligen Packung.
Fragen Sie am besten schon, wenn Sie das Rattengift kaufen, ob sie es selber anwenden dürfen. Denn der Verkauf ist an Laien erlaubt, sofern ein deutlicher Vermerk auf der Packung angebracht ist, dass das Gift nur von Profis angewendet werden darf. Das ist zwar etwas kurios, aber rechtens.
Haben Sie ein Rattengift gekauft, welches Sie selbst auslegen dürfen, dann gehen Sie sehr sorgfältig damit um. Es darf keinesfalls in Kinderhände gelangen. Das betrifft sowohl das gelagerte Gift als auch das ausgelegte.
Auch Ihre Haustiere oder die Ihrer Besucher dürfen nicht an das Gift herankommen. Lagern Sie es also am besten in einem abschließbaren Schrank. Beim Auslegen der Giftköder wählen Sie einen Platz, der für kleine Kinder und Haustiere nicht zugänglich ist.
Viele Arten von Rattengift dürfen nur in speziellen Rattenköderboxen ausgelegt werden. So wird verhindert, dass Kinder damit spielen oder andere Tiere das Gift fressen können.
Gibt es Rattengift flüssig?
Neben den am häufigsten verwendeten Formen von Giftködern und Kontaktgiften gibt es auch so genannte Trinkköder. Ratten benötigen täglich eine gewisse Menge Wasser zum Überleben, etwa 60 ml bei extrem feuchter Nahrung.
Ist die Nahrung eher trocken, dann steigt der Wasserbedarf deutlich an. Stehen keine anderen Wasserquellen zur Verfügung, dann können Trinkköder sehr erfolgversprechend sein, zum Beispiel auf einem warmen trockenen Dachboden, insbesondere während eines heißen Sommers.
Kann ich auch ohne Gift Ratten vertreiben?
Es gibt viele mehr oder weniger hilfreiche Hausmittel, um Ratten auch ohne Gift zu vertreiben. In der Regel setzen sie auf Abschreckung durch unangenehmen Geruch und/oder Geschmack.
So empfehlen einige „Experten“ die Verwendung von Chilis, Cayennepfeffer, Gewürznelken, Minze, Terpentin oder diversen ätherischen Ölen. Flüssige Vertreibungsmittel können Sie auf alte Tücher oder Lappen geben, pulverförmige streuen Sie einfach entlang der Rattenwege aus.
Ein wissenschaftlicher Nachweis dieser Mittel steht jedoch aus. Außerdem gewöhnen sich Ratten auch an unangenehme Gerüche, vor allem wenn sonst keine weitere Gefahr droht.
Als wirklich wirksam gilt der Einsatz von Katzen zur Rattenbekämpfung beziehungsweise zur Vermeidung eines Befalls. Nicht umsonst wohnen oft mehrere dieser Jäger auf einem Bauernhof.
Weder Futtermittel noch Heu und Stroh können immer fest verschlossen aufbewahrt werden, das lockt zwangsläufig Ungeziefer an. Viele Katzen jagen sowohl Ratten als auch Mäuse, oft sogar ohne die gefangenen Tiere zu fressen.
So bleibt der Befall zumindest gering, auch wenn das Auftreten von Ratten kaum ganz zu verhindern ist. Eine weitere Möglichkeit, Ratten zu vertreiben sind Ultraschallgeräte.
Was muss ich beim Einsatz von Ultraschallgeräten zur Rattenverteibung beachten?
Die hochfrequenten Töne sind für Menschen nicht zu hören, für Ratten, Mäuse und andere Tiere jedoch äußerst unangenehm. Die Kosten sind mit etwa 20 bis 100 Euro nicht gerade gering. Als besonders effektiv gelten Geräte, die die Tonfrequenz immer wieder ändern.
So können sich die intelligenten Ratten nicht wirklich daran gewöhnen. Haben Sie Haustiere, dann sind Ultraschallgeräte jedoch nicht zu empfehlen, da eventuell Ihre eigenen Tiere sehr darunter zu leiden hätten. Generell ist die Wirksamkeit dieser Geräte allerdings umstritten.